Zum Wochenende öffnet der Carvan Salon 2016 in Düsseldorf. Vom 27.08 bis zum 04.09.2016 dreht sich wieder alles um Reisemobile, Caravans und alles was so dazu gehört. Wir werden bereits am 26.08.2016 – also dem Fachbesuchertag – über die Messe schlendern und nach familientauglichen Kastenwagen Ausschau halten. Mehr dazu werden wir dann am 26.08. gegen Abend hier im Blog und bei youtube veröffentlichen.

Die eierlegende Wollmilchsau gibt es leider bisher bei keinem Anbieter. Nachdem wir uns mit der Thematik nun aber schon recht lange auseinander gesetzt haben, kann ich unsere Wunschkonfiguration recht deutlich in Worte fassen, doch bisher leider nicht erwerben. Als Basisfahrzeug wäre es aus Kostengründen ein Fiat Ducato mit Serien-Hochdach, auch wenn ich persönlich einen Mercedes Sprinter, Iveco Daily oder den neuen Ford Transit deutlich ansprechender finde. Da aber bisher kein Anbieter diese Fahrzeuge mit entsprechenden Grundrissen anbietet, fällt das schon alleine aus diesem Grunde flach. Aber auch beim Fiat Ducato gibt es unsere Wunschkonfiguration nicht. Diese sähe wie folgt aus

Basisfahrzeug:

  • Fiat Ducato Heavy, maximal mit 6 Meter Länge und 2,90 Meter Höhe, grauer Metalliclackierung, mit entsprechender PKW ähnlichen Ausstattung wie Beifahrerairbag, Tempomat, Klimaanlage mit Pollenfilter, Rückfahrkamera (+ Display bei dem man auch bei Sonneneinstrahlung noch was sehen kann), Einparkhilfe, ESP, elektrische Fensterheber, Tagfahrlicht, Multifunktionslenkrad, anklappbare Außenspiegel (sonst sind diese schnell mal weg, spreche aus Erfahrung), Diebstahlwarnanlage, Dead lock Funktion (schlägt jemand die Fenster ein, dann verschließen alle Türen und lassen sich nicht mehr öffnen) und so weiter…
  • Motorisierung mit für die kommenden Jahre zukunftssicheren Euro 6 und 150 PS
  • Automatikgetriebe (macht das Leben so viel einfacher), macht aber dafür das Fahrzeug schwerer.
  • 120 Liter Tank

Campingbus Ausstattung:

Schlafen:

Ausbau mit vier Betten. Entweder Doppelstockbetten im Heck, Heckbett mit optionalen Aufstelldach oder Heckbett + Hochbett über der Sitzgruppe. Letzteres bedeutet allerdings ein aufgesetztes GFK – Hochdach, sofern man die Sitzgruppe noch nutzen möchte.

Alles hat Vor- und Nachteile. Doppelstockbetten bedeutet deutlich weniger Stauraum im Heck, da hier die Oberschränke wegfallen.

Hochdach mit Aufstelldach bedeutet Wegfall von Dachfenstern, hoher Aufpreis, entsprechende Geräuschkulisse und Schadenanfälligkeit bei starkem Wind (ich denke da bspw. gerade an den Mistral in Frankreich). Zudem ist die Beheizung ggf. problematisch.

Hochdach bedeutet eine höhere Windanfälligkeit im Fahrbetrieb, ggf. höhere Mautkosten und ähnliches. Zudem ist je nach Modell die Sitzgruppe nicht mehr nutzbar. Insbesondere mit kleineren Kindern, die früher ins Bett gehen, eine nicht zu unterschätzende Option.

Unsere Wunschkonstellation wäre bei einem Fahrzeug von der Stange ein Heckbett + Hochbett über der Sitzgruppe, ohne GFK Hochdach, sondern im Serien Hochdach. Davon mindestens eines der Betten mit 195-200cm Länge!

Wohnraum:

Hochwertiger Innenausbau in heller und freundlicher Farbe (bspw. in Grautönen), Stehhöhe von mindesten 210cm, Dachinnenverkleidung aus Stoff. Ein Fahrzeugboden, der auch mal ein Steinchen verzeiht. Rahmenfenster und große Dachfenster, Verdunklungssystem und Led Beleuchtung für das komplette Fahrzeug. Ausreichend 230V Steckdosen und insbesondere auch 12V USB Steckdosen.

Genügen Verstaumöglichkeiten in Form von Hängeschränken, doppelten Böden, in den Seitenteilen (macht bisher keiner) und unter dem Heckbett. Kreativ und komplett ausgenutzt.

Vernünftige Scharniere und Möbelbeschläge. In vielen Fahrzeugen sind diese schlichtweg völlig unterdimensioniert. Ein befreundeter Möbeltischler sagte hierzu mal: Puppenhausbeschläge.

Sitzgruppe:

Drehbare Fahrerhaussitze, Armlehnen. Rücksitzbank ähnlich PKW Sitzen (bspw. Aguti) mit entsprechendem Gutsystem und ISOFIX. Breit genug auch für zwei Kindersitze oder ausziehbar. Was hier von vielen Herstellen angeboten wird, ist schlichtweg nicht zeitgemäß. Zudem nicht im Ansatz familienfreundlich / – tauglich.

Fest verbauter Tisch, zur Seite wegklappbar, ähnlich den Systemen im Ford Nugget, VW California. Alternativ mit Verstaumöglichkeit in der Schiebetüre oder an anderer Stelle. Nichts ist in vielen Kastenwagen nerviger als die Tatsache, dass der Tisch keinen vernünftigen Platz im Fahrzeug hat.

Verstausystem / Ablagemöglichkeit für Kinder, auch während der Fahrt gut erreichbar. Beispielsweise rückseitig an den Fahrerhaussitzen oder seitlich am Fenster, …

Küchenbereich:

Kompressorkühlschrank mit 90 Litern in Stehhöhe. Spüle und Gasherd mit zwei Brennern, voneinander getrennt. Beides mit stabilen Glasabdeckungen. Schubladensystem darunter.

Nasszelle:

Raum- / Traumbad ohne Duschvorhang, mit praktischer Schiebetür zum Wohnraum und seitlichem Fenster. Genügend Bewegungsfreiheit auch für große Personen, also ggf. auch mit Klappwaschbecken oder verschiebbarer Kassettentoilette. Feste Duschtasse (kein Schwabbelwabbel) mit passendem Einleger, damit die Tasse nicht durch kleine Steinchen beschädigt wird.

Außen:

Markise per 12V und ohne Stützen nutzbar. Regenrinne über der Türe. Große elektrische Trittstufe, damit Kinder gut ins Fahrzeug kommen. Gut zugänglicher Frischwasserstutzen. Seitlicher Ablauf für Abwasser. Einfacher Zugang zur Kassette der Toilette. Stabil konzipierte CEE-Einspeise-Dose am Fahrzeug, die nicht beim An- und Abklemmen gleich die ganze Seitenwand mit in Bewegung / Schwingung versetzt.

Technik:

Heizung und Warmwasser über Diesel, mit digitalem Bedienteil. Kochen nur über kleine 2,75 kg Kartusche. Etwa 100 Liter Frisch / Abwasser (isoliert). Zweite Wohnraumbatterie. Solaranlage auf dem Dach. Sicherungskästen, Wechselrichter, … gut erreichbar eingebaut, aber für Kinderfinger nicht leicht erreichbar.

 

Wünschenswert aber aktuell wohl nicht realisierbar:

Handy App für die Fahrzeugtechnik

Zuschaltbares Allrad für das Fahrzeug, für schwierige Pisten

2-4 cm höher als Serienfahrzeug. Würde das Leben an vielen Stellen deutlich einfacher machen

Was wir nicht brauchen:

Alufelgen, pseudo Design-Beklebungen, lackierte Stoßfänger, zusätzliche Fenster im Heckbettbereich (kostet nur Liegefläche), fahrzeugseitiges Navigationssystem (da kaufen wir uns lieber alle paar Jahre ein neues externes Gerät), Sat Anlage und Fernsehen (gucken wir zuhause eh genug), Lederausstattung und ähnlicher Klimbim.

Soviel zu uns, wie sähe euer ultimativer und familienfreundlichen Kastenwagen aus, was wäre eure Wunschkonfiguration? Wo seht Ihr Verbesserungspotenzial bei den Fahrzeugen im Markt?

2 Kommentare

  1. Hallo Lars

    Hätte da mal eine Frage an Dich. Oben schreibst Du, dass keine Heckfenster eingebaut sein sollten, da die nur Bettlänge kosten würden. Da ich selber etwas grösser gewachsen bin, würde mich interessieren, ob Du vielleicht schon Erfahrungen, mit solchen Extensions gemacht hast: http://www.functional-design.de/longsleeper.html Das könnte allenfalls eine Lösung sein.

    Beste Grüsse

  2. Heckfenster sollte das Fahrzeug auf jeden Fall habe. Ich meinte die optionalen Fenster an der Seiten, im Bereich des (Quer)bettes. Bei einem Querbett verliert man mit diesen Fenstern nochmals ein paar Zentimeter an Liegefläche. Bei größeren Personen ein nicht zu unterschätzender Raumverlust. Wer 170/180cm groß ist, kann aber selbstverständlich auch diese Fenster mit ordern.

    Mit dem Longsleeper habe ich keine Erfahrungen. Wußte bis gerade gar nicht, das es so was gibt. Für den einen oder anderen sicherlich eine sehr praktikable Lösung. Ich persönlich passe mit 194 noch so gerade ins Heckquerbett. Zumindest bei einigen Herstellern. So praktisch die Idee auch ist, es geht zugunsten des Fahrzeugdesigns. Das kann man allerdings sicherlich verschmerzen. Problematischer ist folgendes: Das GFK Teil wird sicherlich nicht bei allen Fahrzeugen passen. Nur bei Modellen, die das Bett in der Karosserie – Querstrebe sitze haben. Ist das Bett tiefer montiert, muss diese raus und das würde zu ungunsten der Stabilität es Fahrzeuges gehen. Also zum Bsp. nichts für den Malibu low bed. Dafür hat der aber schon ein recht breites Querbett mit 194cm. Problematisch könnte auch eine Montage bei Doppelstockbetten sein.

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